Don Quijote Gehrden

„Gelungene Darbietung begeistert Zuhörer“ Gehrden

Literarisch musikalischer Abend

Gehrden. Das Kulturforum Gehrden im Ortsverein der SPD eröffnete am Freitag im Bürgersaal des Rathauses die Adventszeit mit einem literarisch-musikalischem Abend, der dem spanischen Autor Miguel de Cervantes gewidmet war. Sein 1605 erschienender Roman vom „scharfsinnigem Ritter Don Quijote von der Mancha“ ist einer der erfolgreichsten Romane aller Zeiten. Nebenh Bibel und Koran ist es das bis heute das am meisten aufgelegte und übersetzte Buch (68 Sprachen und 2300 Auflagen). Cervantes, selbst ein Abenteurer, ließ seinen Helden die abenteuerlichsten und skurrilsten Situationen erleben und ihn jedes mal auf eine Weise scheitern, die Don Quijote zum Publikumsliebling werden lassen sollte. In der kastillischen Hochebene von La Mancha reitet er mit seinem Klepper Rosinante gegen Windmühlen an, kämpft gegen Schafherden, erobert den „Helm des Mambrin“ (eine Barbierschüssel) und wirbt um dei Liebe seiner imaginären angebeteten Dulcinea. Die das Buch durchziehende Mischung aus Komik und Tragik wird vor allem durch die zentrale Figurenkonstellation des Romans bewirkt: Der „Ritter von der traurigen Gestalt“ Don Quijote und sein Knappe Sancho Panza bedingen und ergänzen einander. Sie repräsentieren den Träumer und den Bodenständigen, den Idealisten und den Realisten, sie bilden die beiden Seiten einer Medaille. Als Interpreten hat das Kulturforum diesmal einen jungen Schauspieler und Rezitator eingeladen, der auf dem besten Wege ist, in die Fußstapfen des verstorbenen Gerd Westphal zu treten: Clemens von Ramin ist „ein Sprecher aus Leidenschaft“, der mit seiner besonderen, eindrucksvollen Stimme, das Publikum in seinen Bann zieht, einer Stimme, deren klangvolles Timbre einen großen Interpretatorischen Facettenreichtum aufweist. Die Zuhörer ließen sich von Erzähler Clemens von Ramin und Flamencogitarrist Rüdiger Zietz, zwei Profis ihres Faches, willig in die fernen Welten des Ritters von der traurigen Gestalt entführen. Von Ramin rezitierte mit seiner eindringlichen tiefen Stimme die wohl bekanntesten Auszüge. Da durften der Kampf gegen die Windmühlen, die Prügelei in der Schenke oder die „Befreiung“ der Galeerensklaven nicht fehlen. Der Erzähler gab jedem Charakter seine eigene Stimme, oftmals kräftig betont, dann wieder ungemein komisch, bisweilen vielleicht ein bischen zu schnell. Unterstützend kam die von Rüdiger Zietz gespielte Gitarre gut zum Zuge. Diente sie meist zur Überbrückung, konnte sie aber auch die Stimmungen in einzelnen Textpassagen wunderbar untermahlen. Durch diese gelungene Darbietung und aufgrund der melodiösen, alten Sprache sahen sich die Zuhörer lebhaft in die Zeit der beiden Helden versetzt.

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